© Fotos: bark architekten
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Städtebaulicher Ansatz
Unter Einhaltung der Mantellinien des Quartierplanes Stollenrain werden zwei formal verwandte, polygonale Baukörper gesetzt. Der Zweiklang erlaubt, für jede Nutzung eine spezifische Gebäudetypologie zu entwickeln und damit die jeweilige Funktion nach Aussen zum Stadtraum klar ablesbar werden zu lassen. Die gesamte Mantelnutzung wird im Bereich der Kreuzung Stollenrain / Brachmattstrasse in einem kompakten, freistehenden Baukörper gebündelt. Gemeinsam mit dem Pfeffingerhof spannt der Neubau der Mantelnutzung einen Zwischenraum auf, in den der neue Saalbau als leichte, pavillonartige Struktur eingefügt wird. Das Volumen des Gemeindesaales baut sich aus einem flächigen, hohen Erdgeschoss auf, aus dem mittig der eigentliche überhohe Saal als weiteres, laternenartiges Geschoss herauswächst.
Gemeindesaal
Das Foyer entwickelt sich vom Eingang aus entlang der Strasse Stollenrain als spannende geknickte Raumfigur in die Tiefe und zeigt sich über grosse Verglasungen zum Stadtraum. Der eigentliche Saalraum liegt als symmetrisches Fünfeck im Zentrum des Baus, umringt von den niedrigeren dienenden Räumen. Die spezielle Saalform verengt sich zur Bühne und ermöglicht somit eine breite Bestuhlung vor einer kompakten, nicht zu breiten Bühne mit idealen Sichtbedingungen. Mit seiner lichten Höhe von ca. 8.40 m bieten sich vielfältige Nutzungsmöglichkeiten vom klassischen Konzert über Vereinsveranstaltungen bis hin zu Banketten. Die laternenartige Überhöhung des Saales gegenüber dem Erdgeschoss ermöglicht die natürliche Belichtung des Saals über umlaufende, hohe Fenster.
Mantelnutzung
Der viergeschossige, polygonale Baukörper bietet im EG eine grosse flexibel einteilbare Gewerbefläche an. Über das zentrale Treppenhaus mit grossem Treppenauge sind in den drei Obergeschossen insgesamt 12 Wohnungen mit einem gut durchmischten Grössenmix vorgesehen. Die Wohnungen entwickeln sich nach dem gleichen Schalenprinzip wie der Saal von der Erschliessung nach Aussen. Um das Treppenhaus legt sich eine Schicht mit allen dienenden Räumen und dem Aufzug. Davor liegt an der Fassade eine breite Schicht für alle Zimmer und Wohnräume.
Ausdruck / Konstruktion
Die Trennung in zwei separate Gebäude erhält mit den gewählten unterschiedlichen Materialisierungen für Saal und Wohnungsbau ihre logische Entsprechung. Die Mantelnutzung wird in Verwandtschaft zum Pfeffingerhof als massives, verputztes Gebäude vorgeschlagen. Somit wird der bereits beschriebene Rahmen geschaffen, in den das leichte, pavillonartige Saalgebäude, welches als Holzbau konzipiert ist, eingeschrieben ist. Nach Aussen zeigt der Saal die hölzerne Tragstruktur in den Rippen der Fassade.
Ort: 4144 Arlesheim, Kt. Basel Landschaft, Schweiz
Bauherrschaft: Gemeinde Arlesheim
Aufgabe: Neubau Gemeindesaal mit Mantelnutzung
Auftragsart: offener Projektwettbewerb, 2. Rundgang
Zeitraum: 2018
Visualisierungen: bark architekten