© Fotos: bark architekten
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STÄDTEBAU
Die zu erstellende Baumasse soll gleichmässig auf den gesamten Perimeter verteilt werden. Es entsteht eine Abfolge von kompakten Gebäuden und flächigen Freiräumen, die sich über das ganze Baufeld spannt. Die Bestandsbauten liegen künftig im Zentrum eines Ensembles, dessen Bauten eine verwandte Volumetrie und Massstäblichkeit zeigen. Die Körnung und Raumbildung des Bestandes wird fortgeführt, um eine differenzierte, kindgerechte und durchgrünte Anlage zu generieren. Der Schwerpunkt liegt nicht auf einem zentralen Neubau, sondern auf dem Zusammenspiel aller Gebäude. Gleichzeitig wird auf dem westlichen Areal an der Sonnenstrasse der Dichtedruck reduziert, wodurch die Etablierung eines neuen breiten Grüngürtels ermöglicht wird. Dieser schafft die nötige Distanz der Schule zur Strasse und bietet gleichzeitig neue Aufenthaltsqualitäten für Schüler und Anwohner.
BAUKÖRPER
Das bestehende Schulhaus zeigt in seiner plastischen Ausformulierung einen interessanten, raumbildenden Ansatz. Gleichzeitig bildet die gegliederte Volumetrie die inneren Einheiten von jeweils zwei Klassenräumen nach Aussen ab. Es wird angestrebt, mit den neuen Bauten auf diese Ausgangslage einzugehen und den Bestand entsprechend weiterzuentwickeln. Ein bezugsloses Nebeneinander soll vermieden werden. Vielmehr sollen die Neubauten mit dem Bestand „kommunizieren“ und seine Raumbildung ergänzen und abschliessen.
Durch die Setzung der Neubauten entstehen differenzierte Zwischenräume, die den jeweiligen angrenzenden Nutzungen als individuelle Aussenbereiche zugewiesen werden können.
ERSCHLIESSUNG
Grundidee der Erschliessung ist die Ausbildung einer linearen Promenade, die als Rückgrat alle Gebäude miteinander verbindet. Entlang dieser Wegachse erlebt man eine abwechslungsreiche Sequenz aus Gebäuden, Zugängen und Freianlagen. Die Nutzungsaufteilung auf mehrere Gebäude erzeugt die Notwendigkeit der Bewegung im Aussenraum, was im Sinne einer gesunden Entwicklung der Kinder als positiv gewertet wird.
KONSTRUKTION
Das räumliche Prinzip der flexiblen Erschliessungsflächen findet seine Entsprechung in der konstruktiven Ausbildung. Die beiden Neubauten für Schule und Betreuung sind als möglichst nutzungsneutrale Skelettbauten konzipiert, die Anpassungen der Raumgrössen oder sogar Nutzungswechsel zulassen. Dazu trägt auch die Vereinheitlichung der Raumgrössen bei. Beispielsweise könnten so die Betreuungsräumlichkeiten auch zum Unterricht genutzt werden. Im Sinne einer nachhaltigen Bauweise wird vorgeschlagen die drei Neubauten in einer Mischbauweise aus Massivbau und Holzskelettbau zu erstellen, wobei die Bauteile, je nach Lage und Funktion, in der für sie jeweils idealen Bauart ausgeführt werden sollen.
Ort: 6014 Luzern-Littau, Kt. Luzern, Schweiz
Auftraggeber: Stadt Luzern, Immobilien
Aufgabe: Erweiterung Schulanlage, Dreifachturnhalle, Kindergarten
Auftragsart: offener Projektwettbewerb, 4. Rang
Zeitraum: 2020
Umgebungsgestaltung: Iten Landschaftsarchitekten, Unterägeri
Visualisierungen: bark architekten